WER’S GLAUBT, WIRD SELIG!
Die Wirkkraft von Spiritualität in einer traumasensiblen Pädagogik
11.03.2025 | 10-17 Uhr | Kosten: 154 Euro (inkl. Mwst.) | Referentin: Anja Sauerer
Ein wesentlicher Aspekt einer spirituellen Traumapädagogik liegt in der Aufgabe, die jungen Menschen zuerst wieder mit sich und darüber mit ihrem unversehrten Wesenskern in Verbindung zu bringen. Verbundenheit spüren mit sich und anderen ist eine heilsame, sinnstiftende und darüber hinaus auch eine spirituelle Erfahrung.
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Traumatisierte Menschen „… fühlen sich oft unwiderruflich anders und verlieren jegliches Gefühl für sich selbst“ (J.L. Herman), sie fühlen sich nicht verbunden, sondern abgetrennt von sich, anderen und der Welt. Dieses Gefühl von Abtrennung ist ein Traumafolgesymptom und führt meist zu innerem und sozialen Rückzug und man ist abgetrennt von inneren Ressourcen oder spirituellen Zugängen. Es geht in einer spirituellen Traumapädagogik um das Verbunden-sein, in der Überwindung von Abgetrennt-sein. Es geht um ein Gefühl von Zugehörigkeit in der Überwindung von Einsamkeit. Es geht um die zunehmende Überzeugung, dass ich „geliebt bin weil ich bin“ (Fromm), in der Überwindung von fremdbezogenem Objektsein. Somit ist Spiritualität als Schutzfaktor und Teil eines soweit als möglich sicheren Ortes zu begreifen.
Wir werden in diesem Workshop die Bedeutung und Wirkkraft einer traumasensiblen Spiritualität beleuchten und heilsame Erfahrungsräume und mögliche Zugänge zu spirituellen Ressourcen erkunden. Die ersten Schritte sind hier nicht, religiöse Praxis zu üben, sondern vielmehr die Wiederherstellung der Verbundenheit und Selbstakzeptanz. Hier werden Erfahrungsräume eröffnet, die ihre Wirkkraft entfalten, in der Art, wie wahrhaftig wir in Beziehung gehen, Zugehörigkeit und Verbundenheit erfahrbar machen. Aus diesen Berührungspunkten können Glaubenserfahrungen erwachsen. Diese ermöglichen dann aus einer spirituellen Praxis heraus, wie bspw. Atemübungen, Meditieren und Beten die heilsame Verbindung mit sich und anderen wieder herzustellen und diesen Quell für sich zu erschließen. Also kurzgefasst, nicht über das Gebet zur Verbindung, sondern in Verbundenheit zu seiner Stimme finden, dem Schmerz Ausdruck verleihen und darüber korrigierende und spirituelle Erfahrungen machen dürfen.
Über diese Zugänge kann die heilsame Wirkung von spirituellen Erfahrungsräumen zunehmend dazu beitragen, den eigenen Glauben (auch an sich selbst) als soweit als möglich inneren sicheren Ort etablieren zu können. Dieser Ort ist nur über Verbundenheit mit sich zu erschließen, sich zu öffnen und sich selbstbemächtigt aktiv für Verbindung zu entscheiden.
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Vita: Anja Sauerer, Diplom-Sozialpädagogin (FH), staatlich anerkannte Erzieherin, Systemische Beraterin (DGsP), Traumapädagogin/Traumafachberaterin (DeGPT – Fachverband Traumapädagogik), ausgebildet im Sozialtherapeutischen Rollenspiel (ASIS – STR e.V.) und im Management sozialer Einrichtungen. Seit 1994 in der stationären Jugendhilfe tätig. Von 2005 bis 2013 Erziehungsleiterin (AWZ GmbH), seit 2014 Geschäftsführerin und Gesamtleiterin der Antonia-WerrZentrum GmbH, Institutsleitung AWZ Institut für Traumapädagogik und Traumafachberatung, Vorstandsmitglied der AgkE, des LvkE. Vorsitzende des Fachverbandes Traumapädagogik e.V.. Mitherausgeberin: Hey, ich bin normal bei Juventa Belz-Verlag. Schwerpunkte in der Weiterentwicklung der Traumapädagogik: Partizipation, Spiritualität und Trauma